Neuer Projektträger für Bottrop

Das Projekt "Notinsel" gibt Kindern im öffentlichen Raum Schutz und Sicherheit. Die Caritas Bottrop freut sich, dieses wichtige Projekt, das unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Bernd Tischler steht, ab dem 1. März gemeinsam mit dem Jugendamt der Stadt zu verantworten.
Sicherheit für Kinder im öffentlichen Raum ist keine Selbstverständlichkeit. Immer wieder geraten Kinder auf ihrem Schulweg oder auf dem Weg zu Freunden und Hobbys in Gefahr. Manchmal haben Kinder auch unbestimmte Ängste oder der Verlust von Geld, Schlüssel oder Handy überfordern sie. Daher ist es wichtig, ihnen Orte anzubieten, an denen sie Schutz und Hilfe finden können. Genau hier setzt das Projekt "Notinsel" an. Geschäfte und Ladenlokalen, die mit dem Notinsel-Aufkleber gekennzeichnet sind, signalisieren Kindern: "Wo wir sind, bist du sicher."
Mehr Schutz für Kinder - Ausbau des Projektes
Notinseln gibt es in Bottrop seit 2009. Mit Übernahme des Projektes soll die Anzahl der Zufluchtsstätten erhöht und das Angebot revitalisiert werden. Lara Wawrzinek, die das Projekt mit viel Herzblut umsetzt, möchte noch viele weitere Partner gewinnen und plant gezielt Informationsveranstaltungen in Schulen, um Kinder gezielt auf das Angebot aufmerksam zu machen.
Oberbürgermeister übernimmt Schirmherrschaft
Um die Öffentlichkeit zu informieren, fand ein Pressegespräch mit allen Partnern des Projekts in der Bäckerei Peter statt. Die Filiale an der Pferdebahn bietet seit vielen Jahren als verlässliche Notinsel Kindern Schutz und konnte schon in einigen Fällen helfen, etwa als ein Kind im Einkaufstrubel seine Mutter verloren hat, berichtet Louisa Peter.
Oberbürgermeister Bernd Tischler hat mit Übernahme der Schirmherrschaft ein klares Zeichen für Kinderschutz gesetzt. "Kinder sind unsere Zukunft, deswegen ist es immens wichtig, dass wir uns als Stadt- und Zivilgesellschaft gut um sie kümmern und ihnen helfen, wo und so gut wir können", sagt Tischler.
Initiator der Notinseln ist Jerome Braun von der Kinderschutzstiftung "Hänsel und Gretel". Rund 17.000 Notinseln gibt es in Deutschland. Er wünscht sich, dass Eltern mit ihren Kindern den Schulweg abgehen. "An den Ladenlokalen mit unserem Logo können sie ihnen dann erklären, dass sie in einer Notsituation dort Schutz bekommen", erklärt er das Konzept. Zusätzlich werden im Internet und mit Apps auf die Angebote seiner Stiftung hingewiesen.
Dr. Andreas Trynogga, Vorstand des Caritasverbandes Bottrop e.V., freut sich, dass das Projekt nun in den Händen der Caritas liegt. "Kinderschutz liegt uns am Herzen. Wir haben bereits viele Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien - die Notinseln runden diese Angebote nun ab."
Mit den Notinseln werde einem veränderten Sicherheitsbedürfnis entsprochen, ergänzt Kristin Hundrieser. "Eltern sind zunehmend besorgt, ihre Kinder alleine aus dem Haus gehen zu lassen. Es gibt viele Angstorte in der Stadt. Die Notinseln sollen dazu beitragen, Eltern und Kindern ein bisschen Sicherheit zurückzugeben," so die Fachbereichsleiterin für den Bereich Kinder, Jugend und Familie.
Fotos: Thorsten Albrecht, Stadt Bottrop